Besuch Kriminalmuseum und kriminaltechnisches Labor

Beim Eindunkeln fanden sich 33 Mitglieder an der Moosbruggstrasse ein, wo sie sogleich in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die beiden Kantonspolizisten J. Furrer und S. Anderhalden präsentierten uns zwei spannende Bereiche ihrer Arbeit, nämlich das Kriminalmuseum sowie das kriminaltechnische Labor. Letzteres ist über mehrere Stockwerke (inkl. Beschusskeller) verteilt und verfügt über unzählige Laborräume mit hochpräzisen Analysegeräten. J. Furrer zeigte uns anschaulich auf, wie mittels dieser Geräte u.a. Drogen nachgewiesen, mikroskopisch kleine Fasern dem Täter zugeordnet,  ja gar im Nachhinein bewiesen werden kann, ob ein Fahrzeuglenker tatsächlich den Blinker gestellt oder dies nur zu seinem Schutz behauptet hat.

Im Keller befindet sich ein riesiges Arsenal unterschiedlichster Schusswaffentypen aus allen Ländern, welches für Vergleichsversuche eingesetzt wird. Jede Waffe hinterlässt beim Projektil einzigartige Spuren und ermöglicht es der Polizei, mit entsprechenden Analysegeräten nachzuweisen, aus welcher Waffe ein Schuss abgegeben wurde. Freiwillige durften sich gar mit schallgedämpfter Pistole als Schützen versuchen.

Wir waren uns einig: man hinterlässt unbewusst so viele unterschiedlichste Spuren, welche mittels Kriminaltechnik entdeckt und zugeordnet werden können, dass es sich definitiv nicht lohnt, sich auf die schiefe Bahn zu begeben (selbst im Strassenverkehr nicht…).

Anschliessend erfolgte der Gruppen- und Ortswechsel in den Dachstock des Regierungsgebäudes, wo das Kriminalmuseum eingerichtet ist. Herr Anderhalden präsentierte uns auf humorvolle Art einige Tatobjekte, so z.B. diverse Fälschungsobjekte (von plump bis unerkennbar), Alltagsgegenstände, die mit einem Handgriff in gefährliche Waffen mutierten, ein manipulierter Bancomat, der den Ganoven alle Informationen zum Elektrochip und auch gleich den Geheimcode liefert.

Beeindruckend waren auch Hintergründe über z.T. grausamste Täter und Taten, die Jahrzehnte zurücklagen und über den in der Öffentlichkeit gefeierten Ausbrecherkönig Walter Stürm. Beleuchtet wurde aber auch die historische Optik der Polizisten, wie sie z.B. im 19. Jahrhundert (nicht immer ganz diskriminierungsfreie) Täterprofile erstellten, oder wie sie (am Beispiel des allen bekannten Paul Grüninger) aus ethischen Gründen Vorschriften bewusst verletzten und lebenslang dafür büssen mussten.

Nach diesen eindrücklichen Führungen und dem gebührenden Dank an die beiden Polizisten zogen wir weiter ins Fonduebeizli, wo wir bei Weisswein und geschmolzenem Käse Räubergeschichten und anderes austauschten und den gelungenen Abend gemütlich ausklingen liessen. (ms)

     fotografiert von Foto Lautenschlager GmbH